Aktuell überarbeite ich meine Webseite umfassend. Daher können einige Links ins Leere führen, Texte unvollständig sein und es kann an manchen Stellen noch zu Problemen kommen. Ich werde diesen Hinweis entfernen, sobald die Seite vollständig aktualisiert ist. Bis dahin bitte ich um etwas Geduld. Schaue auch unter den letzten Updates nach, wenn du etwas bestimmtes suchst.
Dein Scrum Team liefert am Ende eines Sprints ein Feature aus, das zwar funktioniert, aber noch nicht getestet, dokumentiert oder gar deployt ist. Ist das Feature dann wirklich "fertig"? Wahrscheinlich nicht. Hier kommt die "Definition of Done" (DoD) ins Spiel. Sie ist ein essenzieller Bestandteil von Scrum und definiert, was genau "fertig" bedeutet. In diesem Blogartikel erfährst Du, was die DoD ist, warum sie so wichtig ist, wie Du sie erstellst und welche Vorteile sie Deinem Team bietet. Sie ist das Commitment zum Inkrement.
Was ist die Definition of Done?
Die DoD ist eine klare und für alle verständliche Checkliste mit konkreten Kriterien, die ein Inkrement (z.B. ein Feature oder eine User Story) erfüllen muss, um als "fertig" zu gelten. Sie stellt sicher, dass alle Teammitglieder das gleiche Verständnis von "fertig" haben und verhindert Missverständnisse und Nacharbeit. Die DoD wird vom gesamten Scrum Team gemeinsam erarbeitet und ist für alle verbindlich. Sie hilft den Entwicklern auch beim Schätzen, wie viel im Sprint möglich ist.

Warum ist die Definition of Done so wichtig?
Ohne eine klare DoD tappst Du im Dunkeln. Du weißt nicht genau, wann ein Inkrement wirklich abgeschlossen ist und riskierst,
Die DoD bietet folgende Vorteile:
Wie erstellst Du eine effektive Definition of Done?
Die Erstellung der DoD ist ein iterativer Prozess. Beginnt mit den Grundlagen und erweitert die Liste im Laufe der Zeit. Hier sind einige wichtige Punkte, die Du berücksichtigen solltest:
Wo fange ich an?
Ein erster Schritt ist es, dass sich der Scrum Master in der Organisation schlau macht, ob es seitens der Organisation bereits Anforderungen an eine Definition of Done gibt. Wenn ja, ist diese natürlich zu berücksichtigen. Wenn nein, erstellt das Scrum Team selbst eine.
Konkrete Beispiele für eine Definition of Done:
Hier sind einige Beispiele für Kriterien, die in einer DoD enthalten sein könnten:
Hinweis 1: Berücksichtige auch hier immer: Die Definition of Done ist sehr stark abhängig von deinem Produkt und deinem Kontext. Du kannst diese also niemals einfach "kopieren" und anwenden, sondern musst diese Inhalte bei dir anpassen.
Hinweis 2: Du wirst schnell merken, dass zu viele und zu detaillierte Einträge nicht dazu einladen, die DoD jedes mal zu überprüfen. Zu wenige Einträge machen sie manchmal fast überflüssig. Ebenso verhält es sich mit der Detaillierung.
Meine Erfahrungen und Tipps aus der Praxis:
Das Level of Done: Wenn "fertig" noch nicht ganz "fertig" ist
Neben der Definition of Done begegnen wir in der Praxis manchmal dem Konzept des "Level of Done". Dies wird relevant, wenn du organisationsbedingt nicht nach jedem Sprint ein potentiell auslieferbares Produktinkrement erstellen kannst. Das kann verschiedene Gründe haben, besonders außerhalb der reinen Softwareentwicklung. Denke beispielsweise an die Hardware-Entwicklung: Es ist (aktuell) oft unrealistisch, nach jedem Sprint ein fertiges, auslieferbares Hardware-Produkt zu haben. Trotzdem solltest du in jedem Sprint Wert für den Kunden generieren und "erlebbares" schaffen. Hier kommt das Level of Done ins Spiel. Es beschreibt Zwischenstufen auf dem Weg zum finalen "fertig". Ein weiteres Beispiel sind (noch) verzahnte Produkte, die in einer Skalierung erst im Verbund für einen Anwender wirklich erlebbar sind. So etwas findest du oft bei Unternehmen, die entweder beginnen mit Scrum zu arbeiten, noch keine hohe Reife erlangt haben oder sogar Fake-Agile betreiben.
Betrachten wir einmal Beispiele für verschiedene Level of Done in der Hardware-Entwicklung:
Unterschiede
Der Unterschied zur DoD: Während die DoD die endgültigen Kriterien für ein "fertiges" Inkrement definiert, beschreibt das Level of Done Zwischenstufen auf dem Weg dorthin. Es ermöglicht dir, inkrementell Wert zu liefern, auch wenn die vollständige Fertigstellung nach Scrum-Definition noch nicht möglich ist.
Gefahren
Die Gefahr der Fehlinterpretation: Achtung! Das Level of Done darf nicht als Ausrede dienen, wichtige Aspekte der DoD zu vernachlässigen. Es geht nicht darum, z.B. Tests wegzulassen, sondern darum, den Fortschritt in komplexen Umgebungen messbar zu machen. Ein niedrigeres Level of Done bedeutet nicht, dass Qualitätsstandards ignoriert werden dürfen. Tests, Code Reviews und Dokumentation bleiben essentiell, auch wenn das Produktinkrement noch nicht vollständig "auslieferbar" ist. Das Level of Done dient der Transparenz und dem Verständnis des aktuellen Entwicklungsstandes, nicht der Umgehung von Qualitätskriterien.
Zusammenspiel
Die DoD und das Level of Done ergänzen sich. Die DoD bildet den übergeordneten Rahmen für "fertig", während das Level of Done die Zwischenstufen auf dem Weg dorthin beschreibt. Jedes Level of Done sollte dennoch die relevanten Aspekte der DoD berücksichtigen, auch wenn sie in einem reduzierten Umfang umgesetzt werden.
Fazit
Die Definition of Done ist ein unverzichtbares Werkzeug für jedes Scrum Team. Sie schafft Transparenz, Vorhersehbarkeit und Qualität und trägt maßgeblich zum Erfolg des Produktes bei. Nimm Dir die Zeit, eine effektive DoD zu erstellen und lebe sie konsequent. Du wirst sehen, dass es sich lohnt! Nutzen solltest du sie immer im Sprint Planning und überprüfen in der Sprint Retrospektive.